Es gibt solche mystischen Orte, an denen man seine Geschäftskleidung gegen einen Indiana Jones Hut austauscht und zu Safarifarben wechselt. Wo es Dir plötzlich nichts mehr ausmacht, dass es nachts kein Licht gibt und dass du versuchen musst, Dein Gesicht im schäbigen Spiegel der noch schäbigeren Badezimmerhütte mit einer Kerze zu erkennen versuchst.
Ein solcher Ort ist Rurrenabaque.
Es ist so ländlich wie es klingt. Ein vergessener Ort im Dschungel unter La Paz, Bolivien. Erreichbar mit einem klapprigen Flugzeug und nach einem Flug über die Kordilleren. Es ist einer jener Orte, an denen der Stress einen verlässt. Man folgt in einem kleinen klapprigen Boot einem schlammigen Fluss hinauf, nur um wenig später von im wahrsten Sinne des Worte Hunderten von Kaimanen überrascht zu werden. Affen springen durch die Bäume, Aras fliegen vorbei und Hoatzins kreischen in den Büschen. Das Wasser ist so fischreich, dass diese in das Boot springen und man damit beschäftigt ist, diese silbernen Leiber einem nach dem anderen wieder ins Wasser zu werfen.






Und dann geschieht das Wunder. Neben dem Boot erscheint etwas Rosa-rotes und Glänzendes, das für eine Sekunde die Oberfläche berührt und wieder verschwindet. Du drehst Dich um, Du schaust, Du wunderst dich. Und da kommt es wieder. Rosa-graue Flussdelfine. Und wenn Du Glück hast, schaut Dich ein kleines graues Auge für eine Sekunde an, ein Gruß aus dem Herzen des Amazonas-Dschungels.
Ein verwunschener Ort zwischen Dschungel und Pampa, den wir mit erschreckender Geschwindigkeit verlieren.
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