Wer als Tourist nach Australien fährt, fährt unweigerlich zum Uluru-Felsen (Ayers-Rock), zum Großen Barriere Riff und nach Sydney. Dabei geht es sogar noch besser.
Die Abrolhos-Riffe sind einer der magischsten Orte der Welt und Platz unglaublicher historischer Ereignisse. Es ist es nicht einfach zu den Riffen zu gelangen, aber auch nicht wirklich schwierig. Am besten bucht man einen Überflug mit Landung vom Festland aus. Die Korallen-Atolle liegen etwa 60 Kilometer westlich von Geraldton, an der westaustralischen Küste, und bestehen aus 122 Inseln. Flüge kann man in Geraldton oder in Kalbarri buchen.
Und auf jeden Fall sollte man das Buch ‚Batavia’s Graveyard‘ ins Gepäck stecken. Auf den flachen Korallen-Atollen der Abrololhos (von der portugiesischen Warnung ‚öffne die Augen‘) steht man auf den abgelegenen kleinen Riffen, die als erstes entdeckt wurden, als niederländische Seefahrer sich auf ihrer Reise nach Batavia, dem heutigen Jakarta (Indonesien) versegelten und Australien fanden. Um den lauernden Portugiesischen Seefahrern zu entgehen, fuhren sie in den Süden bis auf den vierzigsten Breitengrad und ließen sich vom Wind dieser ‚Roaring Forties‘ nach Osten treiben, um dann nach einer gewissen Zeit nach Norden zu fahren und auf Batavia zu treffen. Das Problem war die Messung, wann der richtige Zeitpunkt gekommen war, um zu drehen, da im 17. Jahrhundert die Messung der Längengrade noch nicht möglich war. Wer zu spät abbog, krachte in die Abrolhos-Riffe.
Wer heute die Abrolohos-Riffe besichtigt, steht auf ihnen auch an dem Ort, an dem eines der gestrandeten Schiffe, die Batavia, zum Ausgangspunkt eines der grässlichsten Massaker der Geschichte der Seefahrt wurden. Als die Batavia an den Korallenriffen zerbrach, entschloss sich deren Kapitän, die Besatzung und die Passagiere zurückzulassen und mit einem kleinen Ruderboot in der Stadt Batavia Hilfe zu holen. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten, dass er es mit einem Ruderboot on Australien bis nach Indonesien schaffen würde, kam er an und holte Hilfe, aber was er fand, als er zurückkam, ließ ihm das Blut gefrieren und Galgen errichten.
Einer der Männer der Besatzung hatte sich zum Diktator aufgeschwungen und hatte begonnen, einem nach dem anderen die anderen Gestrandeten zu ermorden. Nur eine kleine Gruppe unter der Leitung eines Soldaten hatte sich ein Miniatur-Fort erbaut und verteidigte sich. Diese Struktur ist heute das erste feste Gebäude, welches von Europäern in Australien erbaut wurde und steht bis heute.
Mehr wird nicht verraten. Lest das Buch und fahrt zu den Abrolhos. Und nehmt die Badehose mit. Um die Riffe schwimmen regelmäßig Gruppen von Delphinen – und Ihr wollt sicher nicht verpassen, im rechten Moment ins Wasser zu springen und ihnen Gesellschaft zu leisten.
Wer mehr über die Batavia wissen möchte, findest das Schiff in Freemantle im Schiffswracks-Museum.
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