Indien ist reich an Sehenswürdigkeiten und archäologischen Stätten. Jaisalmer in Rajasthan, das heilige Varanasi am Ganges und das Taj Mahal zählen unter die spektakulärsten Orte der Welt. An einem Platz treffen sich jedoch Geheimnisse und Schönheit in einer besonders magischen Mischung – in der mystischen Geisterstadt Hampi.
Hampi in Karnataka war von etwa 1343 bis 1565 Hauptstadt des Königreiches Vijayanagar und kontrollierte auf dem Höhepunkt seiner Macht fast ganz Südindien. Im Zenit seines Glanzes hatte es zwischen 200.000 bis 500.000 Einwohner und war nach Peking die zweitgrößte Stadt der Welt. Es handelte mit anderen Ländern von Persien bis Portugal. Heute merkt man dem von eindrucksvollen Ruinen umgebenen Dörfchen Hampi die alte Macht nicht mehr an, es bewahrt sich noch etwa 3.000 Einwohner. Mysteriöse Tempel und alte Straßen sind alles, was von der Glanzzeit verblieben ist. Diese liegen nun in grünenden Reisfeldern an einem malerischen Fluss, den der neugierige Besucher an der Seite von buntgekleideten Fakiren und Pilgern in einer Nussschale überqueren kann. In dem Geflecht aus Ästen und Leder werden auch Ziegen und selbst Motorräder über den trägen dahinfließenden schlammgelben Strom gesetzt.

Wer die Geschichte und den Hauch der Vergangenheit spüren will, wandert nun durch die stillen Felder Hampis.
Eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten in diesen Tälern ist der filigrane Vittala-Tempel mit seinen geheimnisvollen singenden Säulen. Die 56 Pfeiler erzeugen musikalische Töne, wenn sie mit dem Finger angeschlagen werden. Sie klingen, wie Glocken, die leise läuten. Jede Hauptsäule ist von 7 kleineren Säulen umgeben und jede von ihnen gibt andere Töne von sich. Früher, so heißt es, wurden sie mit Sandelholzstäben gespielt und erzeugten rhythmische Klänge. Heute singen sie nur unter den Fingern erstaunter Passanten. Der Grund für ihre Erschaffung und ihr Gebrauch bleiben ein Mysterium, sie bergen ihr faszinierendes Geheimnis seit Jahrhunderten.
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