In der Stadt der Geister

Buchrezension

UC Ringuer

Pozzuoli bei Neapel war einst der bedeutendste Hafen des Römischen Reichs. An seiner Bucht lagen die Villen der Kaiser. Während viele von ihnen heute unter Wasser liegen, verbergen sich die Reste der Villa Cäsars unter einer mittelalterlichen Festung auf einem Felssporn gegenüber. Mächtige, noch immer nicht fürs Publikum geöffnete, Räume überdauern.

Unterhalb der Villa befinden sich antike Thermen, in denen eine Kluft die Archäologen rätseln lässt. Sie füllte sich früher mit heißen Vulkangasen und es gibt Theorien, dass die Kaiser hier geheimen griechischen Unterweltkulten gefrönt hätten. Allen voran Cäsar, der meinte, er stamme von Äneas ab, den eine berühmte Wahrsagerin aus der Gegend, die Sibylle von Cuma, genau hier in den Hades hinab geführt haben soll.

Virgil, der den Abstieg des Äneas in den Hades beschrieb, scheint sein Werk Äneas nach dem Vorbild echter Kulte geschrieben zu haben. Es ist bis heute unbekannt, warum er kurz vor seinem Tod verzweifelt versuchte, dieses, sein berühmtestes Werk zurückzuziehen.

Die Geschichte des Buches beginnt in Rione Terra, dem ältesten Stadtteil von Pozzuoli. Es ist seit Jahrzehnten verlassen, was ihm den Namen Geisterstadt eingetragen hat. Sein Dom war einst das Kapitol der römischen Stadt und wurde nach einem Brand hinter den barocken Verkleidungen wiederentdeckt.

In einer antiken Unterkapelle des Doms entdeckt der Archäologe Professor Cariello eine Ansammlung von Totenschädeln. Während die meisten alt sind, erweisen sich zwei als frisch. Der herbeigerufene Kolonel der Carabinieri, Francesco Camarata, entdeckt, dass es in der Unterkapelle einen lokalen Totenkult gegeben hat und dass eine der Toten die Mutter eines verschwundenen Kindes ist. Bei der Suchen nach dem fehlenden Mädchen und dem Mörder weisen alle Indizien auf die bizarre Kluft hin, die sich unter der ehemaligen Villa Julius Cäsars in einen Kraterhang der Phlegräischen Felder gräbt.

Weist eine Weissagung einer uralten Prophetin, der mythischen Sybilla von Cuma, den Weg in die Unterwelt und zu dem entführten Mädchen?

Cariello und Camarata sind schon bald auf der Spur uralter Riten und Mysterien. Und in Lebensgefahr.

Ein Krimi für Fans der Antike und der Archäologie, der die berauschende Atmosphäre des Südens mit düsteren Kulten mischt. Und kaum zu glauben, dass das Buch auf wahren Hintergründen beruht.

„Ich habe die komplette Reihe gelesen, nein verschlungen. Diese Mischung aus Thriller und Historie, einfach genial. Als Deutsch-Italiener, der in beide Länder gelebt hat und viele der beschriebene Orte kennt, war es umso schöner immer noch etwas dazuzulernen. Ich hoffe auf noch viele spannende Bücher um Prof. Cariello und den unnachahmlichen Colonello Camarata.

Fazit: man muss nicht Dan Brown heißen, um gute Bücher schreiben zu können.“

A. Morelli, Leser

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von Anders Noren.

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